Conti High-Rise
construction
- 1951 — 1953
- Ernst Zinsser
extension
- 1966
Das Conti-Hochhaus entstand zwischen 1951 und 1953 nach Plänen des Architekten Ernst Zinsser und unter Federführung des Hochbauamtsleiters Werner Dierschke am Königsworther Platz in Hannover. Das Verwaltungsgebäude des Reifenherstellers Continental AG war damals das höchste Gebäude der jungen Bundesrepublik Deutschland. Es stand bildhaft für den Wiederaufbau des Landes. Zinsser trug mit zahlreichen Bauten zum modern geprägten Stadtbild Hannovers bei. Vier seiner Bauten, darunter auch das Conti-Hochhaus, wurden 1954 mit dem Laves-Preis der Stadt Hannover für Neubauten der Nachkriegsmoderne ausgezeichnet.
An Stelle des Conti-Hochhauses befand sich einst die Garde-du-Corps-Kaserne, die ab 1918 bis zu ihrer vollständigen Zerstörung im Zweiten Weltkrieg das ehemalige Arbeitsamt beherbergte. Als 1951 mit dem Bau der Hauptverwaltung der Continental AG begonnen wurde, lag die Stadt ringsherum noch weitgehend in Trümmern. Umso eindrücklicher wirkte der hochaufragende Neubau.
Das 15-geschossige Hochhaus markiert die damals neue Stadteinfahrt von Westen über den Bremer Damm. Es steht zurückversetzt und leicht aus der Achse gedreht. Ihm vorgelagert befindet sich parallel zum Königsworther Platz der 6-geschossige ehemalige Direktionstrakt. Beide Gebäude sind über einen niedrigeren Zwischenbau miteinander verbunden.
Der Stahlskelettbau zeigt eine für Zinsser typische nüchterne und zurückhaltende Architektur, die monumentale Gesten aus der Zeit des Nationalsozialismus ablehnt. Er ist streng gerastert und besitzt eine Fassade aus Spaltklinkerplatten und Naturstein. Den Eingang von der Straße kennzeichnet dagegen ein weit auskragendes, geschwungenes Vordach im Stil der 1960er – ein Motiv das Zinsser gern einsetzte.
Seit den 1980ern steht das Conti-Hochhaus unter Denkmalschutz. 1995 übernahm die Leibniz-Universität Hannover den Gebäudekomplex und stellte ihn den Fachbereichen Rechtswissenschaften, Wirtschaftswissenschaften sowie Sprach- und Literaturwissenschaften zur Verfügung. Das 1966 nachträglich gebaute Rechenzentrum der Continental AG ließ die Universität im Zuge der Übernahme zur Bibliothek umbauen, die ehemaligen Garagen zur Mensa. Den sogenannten Conti-Campus ergänzt heute außerdem ein Hörsaalgebäude. [KS]
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Contact and opening hours
Address
Continental-HochhausKönigsworther Platz 1
30167 Hannover